Ernte 2024

Ernte einfahren, Mühle organisieren, Menschen mitnehmen.

Wir sind ein Familienbetrieb, genauer gesagt ein Zwei-Familien-Betrieb. Mit einer Mühlengeschichte, die selbst in Bayern ihresgleichen sucht. Zurück bis ins Jahr 1757 reicht unsere Handwerks-Tradition. Bis heute sind wir zu 100 % Bayern. Die Bavaria Mühle Dorfner Aktienmühle entstand aus der Dorfner Mühle Steinach und der Aktienmühle Aichach. Nun wird sie von zwei Familien betrieben: den Fronhofers und den Dorfners. Doch eigentlich ist unsere Mühlenfamilie weitaus größer, denn rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich der Müllerei verschrieben und erfüllen hier in Aichach ihr Tagewerk.

Ernte abgeschlossen – alle zufrieden?

Das Getreide liegt im Silo, dieses Jahr wesentlich schneller als in der letzten Ernte. Staus auf der Donauwörther Straße gab es kaum, was die Anwohner gefreut haben dürfte. Die Ernte ist eingebracht, die Landwirte und unsere Mühle sind von der Menge aber eher enttäuscht: bei Weizen, Dinkel und Roggen gab es 20 bis 30 Prozent weniger Ertrag gegenüber dem Vorjahr! Das bedeutet erhebliche Einkommensausfälle für unsere Bauern. Dazu haben die Preise an den Getreidemärkten merklich nachgelassen, trotz der stellenweise deutlich geringeren Erträge in Deutschland. Getreide wird am Weltmarkt gehandelt und dort bildet sich auch der Preis. Die Erntemenge in unserer Region ist vor allem wegen des regenreichen Frühjahrs geringer ausgefallen. „Wir Getreide-Bauern hängen mit unserer Produktion am Wetter. Das Preisniveau ist gegenüber dem letzten Jahr aktuell etwa 50 bis 60 Euro pro Tonne niedriger. Bei gleichzeitig steigenden Preisen für Diesel, Pflanzenschutz und Dünger (Inflation) ein doppelter Schlag. Zum Glück haben wir als jahrzehntelanger Partner der Mühle schon Vorkontrakte geschlossen, als die Preise noch besser waren – das hilft uns jetzt.“ Jakob Wünsch, Landwirt und langjähriger Vertragspartner der Bavaria Mühle Dorfner Aktienmühle
Die Semmel im Laden wird durch die niedrigen Getreidepreise nicht billiger, denn auch die Bäcker kämpfen mit den weiter hohen Energie- und Personalkosten.

Das Getreide der Bavaria Mühle kommt größtenteils aus der Region – die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft ist gut. Die Mühle stellt sich auf die Besonderheiten des jeweiligen Erntejahres ein – mit der Trennung der Qualitäten, mit Reinigung und Einlagerung des Getreides. Ein feuchtes Frühjahr bringt schnell Pilzbefall mit sich – wenn die Reinigungsstufen gut eingestellt sind, ist das aber kein Problem. „Dabei hilft hier in Aichach ein Farbausleser, der befallene Körner zuverlässig aussortiert.“ Simon Fronhofer, Geschäftsführer Produktion/Technik

„Dank der engen Zusammenarbeit mit unseren Landwirten konnten wir eine gute Bandbreite an Qualitäten (Fallzahl, Kleber, Protein) aufnehmen – die brauchen wir auch, damit unsere Kunden die beliebten Backwaren in gewohnter Qualität herstellen können.“ Susanne Dorfner, Geschäftsführerin Vertrieb/Personal

Zur Güte gut eingelagert.

Die neuen Silos helfen der Mühle besonders auch bei der qualitätsgerechten Einlagerung und Gesunderhaltung des Getreides. Damit wird sichergestellt, dass die Kunden, die Bayrischen Handwerksbäcker und die Lebensmittelindustrie, die genau passenden Mehle mit stabilen, gut backfähigen Eigenschaften geliefert bekommen. Der Weizen zum Beispiel wird heuer in 25 verschiedenen Qualitäten eingelagert, bei Dinkel und Roggen sind es jeweils 10 unterschiedliche Qualitäten.